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Die schlechtesten Bundesliga-Teams aller Zeiten

SpVgg Unterhaching

In der Bundesliga hat man ja schon viel gesehen, was im negativen Sinne als besonders zu bezeichnen ist. Da stellt man sich Frage, ob schon mal schlechterer Fussball als der derzeitige von Cottbus, Rostock und Duisburg in der 1. Bundesliga gespielt wurde? Es gibt solche Loser-Teams – Teams, die durch eine Verkettung unglücklicher Umstände und eine besondere Sternenkonstellation in die Bundesliga gespült wurden. Doch was ist aus ihnen geworden? Wo kicken die Mannschaften jetzt? Doktor Fussball präsentiert zur Aufklärung dieser Fragen die 10 schlechtesten Bundesligamannschaften aller Zeiten und klärt auf, was aus ihnen geworden ist.

10. SpVgg Unterhaching
Der Verein, der neben einem Fussball noch einen Rennbob in seinem Vereinswappen trägt. Zwei Spielzeiten konnten sich die Unterhachinger in der Bundesliga halten und halfen dabei sogar dem großem Bruder FCB 1999/2000 zum Gewinn der Meisterschaft mit einem 2:0 über Bayer 04 Leverkusen. Heute kickt die Truppe in der Regionalliga Süd und versucht sich am Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga.

9. Stuttgarter Kickers
Der erste Verein unseres Idols Jürgen Klinsmann. Von 1981 bis 1984 kickte der zukünftige Cheftrainer der Bayern bei den Blauen. Auch andere Größen wie Guido Buchwald oder Fredi Bobic versuchten sich bei den Kickers. Zum großen Durchbruch der Kickers konnten auch sie leider nicht beitragen. Heute steht die Mannschaft auf dem 16. Platz der Regionalliga Süd und wird sich höchstwahrscheinlich nicht für die neue 3. Liga qualifizieren.

8. SV Darmstadt 98
Zweimal schafften die sympathischen Darmstädter den Aufstieg in das Oberhaus des deutschen Fussballs – zweimal folgte der direkte Wiederabstieg. Nach mehreren Jahren mit Höhen und Tiefen in der 2. Bundesliga verabschiedete sich der Verein 1993 in die Regionalliga Süd. 2001/2002 wurde man sogar in die Oberliga Hessen geschickt, wo der Verein bis heute weilt. Egal, werden sich die Darmstädter Fans denken. Immerhin waren wir sechsmal Hessenmeister.

7. Tennis Bor. Berlin
Am 09. April 2002 wurde der Verein noch als “Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft” gegründet, entdeckte jedoch schon bald den Fussballsport für sich. 1974 und 1976 schaffte man den Aufstieg in die Fussball-Bundesliga, stieg jedoch direkt wieder ab. Erwähnenswert ist dabei noch das exorbitant gute Torverhältnis der Berliner… -89 (in Worten neunundachtzig). Derzeit weilt der Verein in der Oberliga Nordost Staffel Nord auf dem 7. Platz mit 14 Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Hertha BSC II – bitter.

6. SSV Ulm 1846
Der Schwimm- und Sportverein Ulm 1846 spielte in der Saison 1999/2000 in der Bundesliga – leider nur mit mäßigem Erfolg. Nach dem direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die 1. Bundesliga flippten sämtliche Ulmer total aus und sahen schon ihre Spieler auf dem Rathausmarkt die Schale in die Höhe strecken. Es sah gut aus – Ulm wies als Tabellenzwölfter 30 Punkte nach 24 Spieltagen auf und war damit der UEFA-Pokal-Zone näher als den Abstiegsrängen. Am Ende blieb trotzdem nur der 16. Platz und die folgende Insolvenz des Vereins übrig. Resultat: Zwangsabstieg in die Verbandsliga(!) Württemberg. Heute spielen die Ulmer immerhin wieder in der Oberliga Baden-Württemberg.

5. SC Fortuna Köln
Der Spitzenreiter der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga schafft es in der ewigen Tabelle der 1. Bundesliga nur auf Platz 45 und daher bei uns immerhin auf den 5. Platz der schlechtesten Bundesliga-Teams aller Zeiten. Etwas unglücklich stieg die Fortuna damals 1973/1974 nur wegen des schlechteren Torverhältnisses ab. Die kleine Schwester des großen FC versucht heute in der Verbandsliga Mittelrhein wieder an goldene Zeiten anzuknüpfen. Prognose: 2011 schnappt die Fortuna dem 1. FC Köln den dritten Aufstiegsplatz weg, spielt erstklassig und tausende von Kölner wechseln die Schals und Dauerkarten.

4. Preußen Münster
Ein Name, der nur so vor Kraft und Eleganz strotzt. Leider hielt sich das Gründungsmitglied der Bundesliga nur eine Saison im Oberhaus und stieg 1964 sang- und klanglos in die 2. Bundesliga ab. Seine Heimspiele trägt der Verein im Preußenstadion (Fassungsvermögen 15050) an der Hammer Straße aus. Bereits seit den 80er Jahren wird in Münster über einen Um- bzw. Neubau diskutiert – bisher vergeblich. Weiterhin erwähnenswert: Der “100.000 Mark Sturm”. Das waren Rechtsaußen Fiffi Gerritzen vom VfB Oldenburg, der nicht nur 1951 gegen Österreich Ecken direkt verwandeln konnte, der Dortmunder Borusse Adi Preißler, Mittelstürmer Rudi Schulz und Sigi Rachuba von der SpVgg Erkenschwick sowie Linksaußen Jupp Lammers, dazu Weghorst und ab 1952 Werner Erb, der jedoch bald entnervt zu Altona 93 zurückkehrte. Die Formulierung stammt übrigens von einem Journalisten, der den gefühlten Wert der Spieler zu dieser Zeit ausdrücken wollte. Fiffi Gerritzen sagte dazu nur:

Nach dem Training bekamen wir eine Flasche Milch und ein Würstchen mit Kartoffelsalat. Das kostete 1,90 DM, und die wurden auch noch auf unser Vertragsspielergehalt angerechnet, bis wir dagegen auf die Barrikaden gingen.

3. Blau-Weiß 90 Berlin
Der erste Bundesligaverein von Karlheinz Riedle. Im Jahre 1987 stiegen die Blau-Weißen allerdings bereits nach einer Saison, einem Torverhältnis von -40 und 10 erzielten Toren ihres Torjägers Riedle wieder in die Zweitklassigkeit ab. Nach dem Konkurs des Vereins 1992 musste der Nachfolgeverein SV Blau Weiss Berlin in der untersten Spielklasse beginnen und spielt heute immer noch in der Bezirksliga Berlin – die siebthöchste deutsche Spielklasse.

2. VfB Leipzig
Der deutsche Meister von 1903 schaffte es 1993 in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Mit gerade mal 3 Siegen verabschiedete man sich 1994 direkt wieder aus dem Oberhaus und musste sogar 2004 Insolvenz anmelden. Die Gläubigerversammlung entschied sich daraufhin den Verein aufzulösen. Als inoffiziellen Nachfolger des Traditionsvereins sieht sich übrigens der 1. FC Lokomotive Leipzig. Diese spielen immerhin in der Landesliga Sachsen und wollen an goldene Zeiten des VfB anknüpfen. Achso, Schachspieler können übrigens dem VfB Schach Leipzig beitreten – die klugen Herren koppelten sich rechtzeitig vom Verein ab und gründeten ihren eigenen kleinen Verein.

1. Tasmania 1900 Berlin
Kommen wir zum Sieger unserer fragwürdigen Rangliste. Tasmania Berlin, eine Legende unter den Bundesliga-Teams, gilt als der erfolgloseste Verein aller Zeiten. 1965/1966 spielten die Tasmanen in der Bundesliga und schafften es in nur 34 Spielen sage und schreibe 108 Gegentore bei gerade einmal 15 erzielten Toren zu verbuchen. Immerhin kam der Verein auf zwei Heimsiege (gegen den KSC und Borussia Neunkirchen) beim ersten und letzten Heimspiel der einzigen Bundesligasaison. Auswärts konnte man hingegen nur einen mickrigen Punkt gegen den FC Kaiserslautern holen. Bemerkenswert sind darüber hinaus noch einige Bundesliga-Rekorde, die die Tasmanen bis heute für sich beanspruchen. Dazu zählen unter anderem die längste Serie ohne Sieg in Folge (31 Spiele; 14. August 1965-21. Mai 1966), höchste Heimniederlage der Bundesligageschichte (0:9 gegen den Meidericher SV am 26. März 1966) und die meisten Niederlagen in Folge (10 Stück). Noch etwas für Statistikfans – beim ersten Heimspiel gegen den KSC kamen 81.500 Zuschauer(!) ins Berliner Stadion, am 15. Januar 1966 nach einigen Misserfolgen wurde mit 827 Zuschauern der niedrigste Zuschauerzuspruch aller Zeiten in einem Bundesligaspiel verzeichnet. Heute spielt der Nachfolgeverein SV Tasmania Gropiusstadt 73 in der Verbandsliga Berlin.

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