Wenn ich den Namen Anderas Möller höre, denke ich an Dortmund, an Schwalben und an den Spitznamen “Heulsuse Möller”. Aber weil er so niedlich ist, reden ihn auch alle mit Andy an. Seine Freunde nennen ihn Andy, weil sie wissen: Andreas klingt wie ein Mann, und Männer weinen nicht. Körperbetontes Spiel war nie sein Ding und weil er immer sehr weinerlich war nannten ihn auch viele “Heulsuse Möller” Ich weiß nicht warum er mir immer unsympatisch war, aber fest steht das er sehr erfolgreich und einer der begabtesten Fußballspieler seiner Generation war. Dennoch war der 1967 in Frankfurt am Main geborene Mittelfeldspieler zu keiner Zeit seiner Karriere wirklich unumstritten. Wegen seiner rhetorisch oft unbedarften und launischen Bemerkungen in den Medien war er während seiner aktiven Spielzeit vielen Fans ein Dorn im Auge. Das führte auch dazu, dass seine Leistungen nie richtig gewürdigt wurden.
WM 1994 – Andreas Möller – Panini Sticker
Andy war in denn 90ern, zusammen mit Sammer und Effenberg, sicher der talentierteste deutsche Fußballer. Der einzige Deutsche, der Champions-League (’97), UEFA-Cup (’93), Weltmeisterschaft (’90) und Euro (’96) gewann, ohne je bei den Bayern gespielt zu haben. Außerdem wurde er Deutscher Meister (’95,’96), DFB Pokalsieger (’89,’01,’02) und Weltpokalsieger (’97) Er spielte von 1985 bis 2004 in 429 Spielen (110 Tore) als Mittelfeldspieler in der Fußball-Bundesliga für Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund und FC Schalke 04, sowie für Juventus Turin in der Serie A. Für die Nationalelf machte er 85 Partien und erzielte 29 Tore. Eine super Bilanz, es gibt nicht viele Fussballer die so erfolgreich waren. Trotzdem, die Spottgesänge der Fans in den auswärtigen Stadien und die vielen negativen Schlagzeilen zeigten bei dem sensiblen Profi Wirkung und auch für mich wird er immer die Heulsuse Möller bleiben. Dieses Image wird er nicht mehr los, selbst wenn er sich auf den Kopf stellt oder bei “Schlag den Raab” gewinnt. Zu oft hat er Mist gebaut wie die Legendäre Schwalbe im Spiel gegen den Karlsruher SC im April 1995.
Sowas macht man einfach nicht! Obwohl er wird für etwas sein Leben lang gehasst und bestraft, was heute leider Mode geworden ist. Aber er war halt einer der Ersten die auf die doofe Idee mit der Schwalbe gekommen sind und deshalb muss er sich mit diesem Image abfinden.
Auch für Aufsehen gesorgt hat er als er im Jahr 2000 von Borussia Dortmund zu den verhassten Erzrivalen Schalke 04 wechselte. “Oh nein, Möller die Heulsuse!” Das waren die ersten Reaktionen der meisten Schalkefans. Schon als der Wechsel Möllers zu Schalke bekannt wurde, sind die ersten Mitglieder aus dem Verein ausgetreten. Es war eigentlich auch unmöglich von der Dortmunder Borussia zu den Knappen zu wechseln! Aber trotz dieser kritischen Stimmen wurde er auf Anhieb Stammspieler und erlebte nach der Ausmusterung beim BVB noch eine sehr erfolgreiche Zeit bei den Schalkern.
Wie erwähnt waren Interviews mit ihm auch immer eine spannende Angelegenheit, denn man wusste nie was Andy wieder so von sich gibt. Dabei kamen die lustigsten Zitate bei rum, die in keiner Sprüchezusammenstellung fehlen dürfen.
Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.
Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl.
Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!
Nach Beendigung seiner aktiven Karriere machte das Weichei den Trainerschein. Im Dezember 2006 stieg er schließlich bei Viktoria Aschaffenburg im Bereich Sportorganisation und Sponsoring ein. Obwohl, so genau weiß er wohl nicht was er eigentlich arbeiten soll…
Im Januar 2007 absolvierte er ein Praktikum bei seinem Ex-Klub Juventus Turin. Sein Hauptaugenmerk dabei lag darin, in den Bereichen Arbeitsweise und Trainingsmethoden vom dortigen Trainer Didier Deschamps zu lernen. In der Saison 2007/08 arbeitete Möller unentgeltlich! als Cheftrainer bei Viktoria Aschaffenburg. Seit 1. Juli 2008 ist er Manager bei dem Drittligisten Kickers Offenbach, welche diese Saison noch um den Relegationsplatz zum Aufstieg in die 2.Bundesliga spielen. Ich werde Möllers Stationen weiterhin verfolgen und euch bei Änderungen auf dem Laufendem halten. Vielleicht haut er ja auch mal wieder einen lustigen Satz raus, oder ihm kommen einfach nur die Tränen. Egal was, ich sag euch Bescheid.
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