Nur der Schnauzer war Weltklasse!
Viele werden ihn wahrscheinlich gar nicht oder nicht mehr kennen, aber einigen ist er vielleicht noch ein Begriff. Im DSF kann man Jahr für Jahr in der Sommer- sowie Winterpause seine “Fähigkeiten” bei Bundesliga-Classics bestaunen. Die Rede ist von Adolfo Valencia, dem Starkolumbianer der 90er Jahre. Als Bayern München im Jahre 1993 “El Tren”, warum er den Namen hat bleibt wohl geheim, an die Isar lotste fragte sich ganz Deutschland: Wer is dat denn? Adolfo war kolumbianischer Nationalstürmer und brachte es in seiner ersten Saison auf großartige 11 Saisontore.
Allerdings täuscht diese Zahl über sein wirkliches Können hinweg. Nachdem er bei einem Trainingsspielchen unter dem damaligen Interims-Trainer Franz Beckenbauer unzählige Male über das Tor ballerte gab der Kaiser ihm den wundervollen Spitznamen “Der Entlauber”. Die Erwartungen die in den kolumbianischen D-Zug gesteckt wurden hat er bei Weitem nicht erfüllt. Nach nur einem Spiel in der daurauffolgenden Saison verhökerte Uli Hoeneß die schwarze Perle zu Atletico Madrid. Die Bundesliga war gerettet.
Insgesamt spielte Valencia in 8 verschiedenen Ländern Fußball. Warum? Weil ihn keiner länger ertragen konnte 🙂
Was vielleicht nicht jeder weiß, Adolfo Valencia schoss bei der WM 1994 2 Tore für sein Land – unter anderem das Tor bei der 1:2 Vorrundenniederlage gegen die USA. Das Ende ist bekannt – Kolumbien schied aus und Andrés Escobar wurde wenige Tage später mit 12 Schüssen aufgrund seines Eigentores ermordet. Hätte der Entlauber nicht ein Tor mehr schießen können? Dann wäre Escobar wahrscheinlich am Leben – verdammt…
Mittlerweile ist Adolfo 39 Jahre alt und trauert wohl der ein oder anderen Großchance nach. Wir danken wieder mal Uli Hoeneß für sein feines Händchen, Attraktionen in die Bundesliga zu schiffen – wenn auch nur für ein Jahr. Alles Gute El Tren…
P.S.: Zieht euch den Kommentator rein…das ist unglaublich 🙂